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Astrologie

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Astrologie

Johannes Kepler
Johannes Kepler

Ursprünglich waren Astrologie und Astronomie keine verfeindeten, sondern freundschaftlich miteinander verbundene Brüder. Die alten Astronomen waren gleichzeitig Astrologen und die Beobachtung der physikalischen Vorgänge am Himmel war untrennbar mit der Frage verbunden, wie diese Vorgänge zu deuten seien. Ein berühmtes Beispiel für diese Verbundenheit ist Johannes Kepler.

Unveränderlich wie die Bewegungen der Sterne waren damals auch die Deutungen. Die frühe Astrologie war fatalistisch und deterministisch.

In der Moderne kam es einerseits zur Ablösung der "harten" Wissenschaft (der Astromonie) von der Astrologie und andererseits zu einem Abrücken von der alten deterministischen Interpretation der von den Sternen ausgedrückten Zeitqualität. Die heutige Astrologie ist größtenteils psychologisch ausgerichtet und spricht eher von Neigungen, Prägungen, Anlagen, Tendenzen und Strömungen.

C. G. Jung
C. G. Jung

So verfolgt die heutige im Gegensatz zur früheren Astrologie einen überwiegend emanzipatorischen Ansatz, denn sie hilft den Menschen, ihre Probleme zu lösen und ihr Leben zu bewältigen. Vor diesem Hintergrund ist das Bemühen mancher Astrologen, ihre Disziplin nach den Maßstäben der "harten" Naturwissenschaft als gültiges System zu beweisen, von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Die Astrologie beschäftigt sich ja gerade nicht mit harten Fakten, sondern mit dem Seelenleben der Menschen. Eine Handlung kann man beweisen, das Gefühl dahinter nicht. Auf zweite und nicht auf die zuerst genannte Dimension konzentriert sich die Astrologie. Sie behandelt die unwissenschaftliche Innenwelt der Menschen und wird dabei im strengen Sinne zwangsläufig ebenso unwissenschaftlich wie das Objekt ihrer Betrachtung. In Zusammenhang mit den eher psychologisch orientierten astrologischen Schulen wäre beispielsweise neben C. G. Jung auch Dane Rudhyar zu nennen, der als Begründer der modernen psychologischen Astrologie gilt.

Dane Rudhyar
Dane Rudhyar

Dies heißt natürlich nicht, dass es in der Astrologie keine Regeln gibt. Die gibt es durchaus, doch sie sind mit ähnlicher Flexibilität zu handhaben wie die Regeln einer Psychotherapie. Es kommt immer auf den Menschen an, und wenn es nötig ist, müssen die Regeln den Bedürfnissen des Individuums angepasst werden und nicht umgekehrt.

Ein Kriterium der wissenschaftlichen Beweisführung ist die Wiederholbarkeit. Die Anwendung von Therapieformen wird wiederholt, doch das Ergebnis sieht bei jedem Therapierten anders aus. Die Analogie liegt auf der Hand: Die Deutungen der Astrologie folgen gewissen Prinzipien, orientieren sich aber immer an den besonderen Bedürfnissen des Einzelnen, um den es geht.

Auf dieser Ebene kann man der Astrologie ohne weiteres bescheinigen, dass sie unwissenschaftlich ist. Sie muss es sein und sie kann gar nichts anderes sein, und im Grunde läuft der Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit darauf hinaus, den Menschen vorzuwerfen, dass sie Menschen sind und ihr Seelenleben erforschen wollen.

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