Leseprobe
Michael Harding und Charles Harvey
Die Feinanalyse des Horoskops
Kapitel 5: Die Analyse der drei Hauptfaktoren
Wenn wir mit Hilfe der Halbsummen eine Horoskopanalyse vornehmen, dann betrachten wir die Beziehung der Halbsummen zu den dreizehn Horoskopfaktoren - Sonne, Mond, Planeten, Mondknoten und Achsen -, die insgesamt etwa siebzig wichtige Halbsummenkombinationen im Tierkreis bilden. Auf den ersten Blick mag dies wie eine wahre Informationsflut erscheinen, wenn man die Anzahl der Halbsummen mit den etwa zwölf üblichen Aspekten vergleicht, die sonst in Geburtshoroskopen verwendet werden. In Wirklichkeit trifft dies jedoch nicht zu. In der traditionellen Horoskopanalyse werden auch die Tierkreiszeichen, die Häuser, die Elemente und die Qualitäten aller Planeten betrachtet, und wenn diese Abwandlungsmöglichkeiten für jeden Körper berücksichtigt werden, dann entstehen sogar mehr Möglichkeiten als jene siebzig, die in Halbsummenbäumen abgebildet werden; doch sind sie weniger leicht unterscheidbar, weniger übersichtlich angeordnet und lassen sich nicht so präzise messen. Jeder, der dies bezweifelt, möge versuchen - ohne vorher darüber nachzudenken -, zu erklären, warum eine bestimmte Schlussfolgerung über irgendeinen persönlichen Planeten im Horoskop zwangsläufig aus der traditionellen Technik hervorgeht. Die zahlreichen Bedeutungsebenen, die jedem Zeichen oder Haus zu eigen sind, lassen ein breites Spektrum an Möglichkeiten zu, das durch die Herrscher und Dispositoren, die ebenfalls unsere Aufmerksamkeit verlangen, noch vergrössert wird. Die Halbsummen können unmittelbar zu einer konkreten Aussage führen und sind ganz allgemein ein viel einfacherer Weg, exakte und zutreffende Informationen zu erhalten.
Wie bei jeder Technik macht auch hier die Übung den Meister, und es hilft sicherlich, zunächst Schritt für Schritt vorzugehen und die zahlreichen Informationen, die aus den Halbsummen gewonnen werden, auf nachvollziehbare Weise zu bearbeiten. Alle Halbsummen sind gleich, aber manche sind gleicher als die anderen! Wenn man mit den Halbsummen beginnt, welche die sachdienlichsten Informationen liefern, enthüllt sich bald die Grundstruktur, um die sich das ganze Horoskop dreht. In diesem Kapitel werden wir einige Schlüsselfaktoren bevorzugt betrachten, ehe wir versuchen, aus allen dreizehn Halbsummenbäumen, die es in jedem Horoskop gibt, Informationen zu gewinnen.
Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass nicht alle Halbsummenpaare zu jeder Zeit erlebt werden. Wie bei allen anderen Horoskopfaktoren werden wir mit diesen Kontakten geboren und tragen sie unser Leben lang mit uns herum. Transite oder unser wachsendes Bewusstsein für die planetarischen Energien, die in den Planetenpaaren des Radix gebündelt sind, werden die meisten Faktoren früher oder später aktivieren. Doch auch hier kann eine Vermeidungshaltung dazu führen, dass manche unserer Charakterzüge nicht bis in unser Bewusstsein vordringen. Die Erfahrung zeigt zwar, dass wir die meisten Halbsummen tatsächlich erleben, und zwar stets in der im Halbsummenbaum vorgegebenen Reihenfolge, doch ist dies keine unveränderliche Regel.
Es kann im Zyklus eine "Lücke", einen Aussetzer geben, wenn zu einem bestimmten Planetenpaar keine unmittelbare Verbindung hergestellt werden kann. Wie wir in einer Beratung mit dieser Situation umgehen, hängt vor allem davon ab, welche Halbsummen "fehlen". Kombinationen äusserer Planeten repräsentieren mitunter einfach grosse Bereiche kollektiver Energien, die nicht an konkrete Charakterzüge oder Erfahrungsbereiche gebunden sind. Kontakte zu persönlichen Planeten, die nicht offen ausgedrückt werden, sollten wir allerdings berücksichtigen; ihre Symbolik kann ganz unerwartet auftauchen, oder der individuelle Ausdruck dieser Energien kann ganz anders aussehen als gewohnt und so unserer Aufmerksamkeit entgehen.
In jedem Fall bleiben uns aber einige klar erkennbare Kombinationen, deren Aussagen uns helfen, das Horoskop erschöpfend zu bearbeiten. Die Einschätzung der relativen Bedeutung dieser Aussagen hängt von unserem Verständnis der Bedeutungshierarchie ab, das wir aus der Beurteilung der verschiedenen möglichen Kontakte gewinnen.
Wir haben bereits ausführlich die Halbsumme SO/MO betrachtet und ihre Bedeutung gewürdigt. Sie ist die erste Halbsumme, die untersucht werden muss. Es gibt in jedem Horoskop eine Halbsumme SO/MO, die nur darauf wartet, durch Transite und Progressionen ausgelöst zu werden, doch nicht in jedem Horoskop ist diese Halbsumme von Anfang an durch einen dritten Himmelskörper aktiviert. Wenn die Halbsumme Sonne/Mond einen Aspekt zu einem anderen Radixplaneten bildet, dann sollte dieser Faktor zuerst betrachtet werden. Doch wenn es, was häufiger der Fall ist, keinen Radixaspekt zu dieser Halbsumme gibt, dann hängt die Bestimmung des nächstwichtigen Punktes vor allem davon ab, wie exakt die Daten des Horoskops stimmen.
Bei der Untersuchung von Charles Mansons Horoskop in Kapitel 2 bemerkten wir, wie wichtig die Halbsummen von Planeten und Achsen sind; das sind die Halbsummen, die zwischen Planeten und Mondknoten einerseits und Aszendent und MC andererseits existieren. Diese Halbsummen wandern sehr schnell - sechs Minuten reichen aus, um in den zulässigen Orbis hinein- und wieder hinauszuwandern; acht Minuten, wenn wir die Halbsummen von Sonne und Mond und den Achsen oder zwischen den Achsen selbst betrachten. Das sind sehr enge Grenzen, und wenn die Geburtszeit exakt ist, dann bekommen wir auf einen Blick sehr präzise Informationen. Wenn die Achsen sich ins Gesamtbild einfügen, dann kann die planetarische Energie, die sie auslösen, viel eher im Leben ausgedrückt werden als eine Kombination von drei Planeten ohne Beteiligung einer Achse. Das bringt uns natürlich auf die Frage, was die Halbsumme AC/MC selbst zu bieten hat.
Alfred Witte glaubte, die Himmelsmitte beziehe sich auf den Zeitpunkt eines Ereignisses, der Aszendent auf den Ort. Die Halbsumme AC/MC beschrieb er als Aussage über "diese Zeit und diesen Ort". Sie sagt, wie ein Ereignis in einem ganz bestimmten Augenblick zustande kommt. Der Aszendent symbolisiert unsere "Persona", unsere Reaktionen auf die Welt, während der MC unsere Ziele und Bestrebungen beschreibt. Offenbar ist aus diesen beiden Punkten, die im nächsten Kapitel näher untersucht werden sollen, noch mehr herauszulesen. Für den Augenblick wollen wir aber von den bereits erwähnten Überlegungen ausgehen. Auf diese Weise zusammengefasst erhalten wir mit Hilfe der Achsen ein Bild davon, wie wir uns im Leben orientieren und wie wir unsere bewussten, beispielsweise beruflichen Vorhaben verwirklichen. In mancher Hinsicht kann diese Halbsumme als der Punkt betrachtet werden, an dem unser bewusstes Ich (MC) mit unseren Reaktionen auf die Welt (AC) zusammenfällt. Ein Planet, der diesen Punkt aspektiert, verrät uns, wie dies vor sich geht.
Wenn die Halbsumme SO/MO das Zusammenwirken unserer männlichen und weiblichen Energien symbolisiert - den Drehpunkt unserer "inneren Ehe" -, dann erzählt die Halbsumme von Aszendent und Himmelsmitte, wie wir uns Augenblick für Augenblick verwirklichen. Der in der Gestaltpsychologie benutzte Begriff des "Hier und Jetzt" beschreibt diesen Punkt recht gut. Ein Planet auf der Halbsumme AC/MC wirkt ganz unmittelbar auf uns ein. Der Betreffende wird diese Energie mit grosser Sicherheit ständig in seinem Leben benutzen, er wird von ihr profitieren. Ein Beispiel ist Margaret Thatcher mit MA=AC/MC, die als Politikerin geradezu aufgeblüht ist, die Kompromisse und Konsens hasst und bei allen Themen, mit denen sie konfrontiert wird, unerschüttert eine aggressive Haltung einnimmt (trotz Sonne, Merkur und Venus in der Waage). Wie SO/MO reagiert auch die Halbsumme AC/MC äusserst empfindlich auf Transite und Progressionen, und bei der Rektifizierung ist es eine hervorragende Methode, beide Achsen zugleich zu behandeln.
Die Halbsummenkombinationen, an denen die Achsen beteiligt sind, lassen uns, wenn die Geburtszeit genau bekannt ist, vermuten, dass die betreffende planetarische Energie mit grosser Wahrscheinlichkeit im Leben ausgedrückt wird. Das gilt ganz besonders, wenn einer der Faktoren die Sonne oder der Mond ist, etwa bei SA=MO/MC. Diese Halbsumme steht für für die Fähigkeit, tief über seine Emotionen nachzudenken und sie in gewisser Weise in die Lebensziele einzubinden. Ein Beispiel ist das Horoskop des Schriftstellers F. Scott Fitzgerald. Seine Frau Zelda Sayre war ebenfalls eine produktive Autorin (siehe Kapitel 19), doch ihre wirkliche Leidenschaft war das Tanzen. VE=UR/AC weist sie eindeutig als Menschen aus, der versucht, eine äusserst originelle und in gewisser Weise unberechenbare Persönlichkeit auf harmonische und ausgeglichene Weise auszudrücken. Ihre nächste Halbsumme im Venus-Baum ist PL/MC: Eine Frau, die besessen danach strebte, das Venusprinzip zu benutzen, um erfolgreich zu sein, ohne Rücksicht auf den Preis, den sie dafür zahlen musste; ihre Lebenserfahrungen belegen diese Aussage sehr deutlich.
Da die Geburtszeit genau stimmen muss, wenn wir die Halbsummen von Planeten und Achsen verwenden wollen, finden wir die besten Beispiele in der Mundan-Astrologie. Wenn die Zeitpunkte von Ereignissen bekannt sind, dann stimmen sie gewöhnlich auf die Sekunde genau. Im Augenblick der Explosion der Challenger waren beispielsweise die Kombinationen MC=MA/UR, UR=ME/AC= PL/AC und ME=PL/AC=SO/AC gegeben. MA/UR taucht sehr häufig in den Horoskopen von Unfällen, Operationen und Augenblicken physischer Belastungen auf. Dies ist eine der Halbsummen, die besonders wichtig sind, wenn man sich mit medizinischer Astrologie beschäftigen will.
1980 besetzte eine Terroristengruppen die iranische Botschaft in London und nahm zahlreiche Geiseln. Die Ermordung einer Geisel führte zu einer spektakulären Befreiungsaktion durch eine Sondereinheit am 5. Mai um 18.25 Uhr GMT. Ein wichtiger Faktor im Himmel war in diesem Augenblick eine genaue Mars/Jupiter-Konjunktion, die "erfolgreiche kriegerische Aktivitäten" versprach. Die Achsen im Augenblick des Angriffs (Abb. 5.1), die etwas über das "Hier und Jetzt" verraten, sind in folgende Kombinationen eingebunden: MC=JU/AC=MA/AC. Dies ist das Bild einer Gruppe von Soldaten, die ein Gebäude stürmt. Der Aszendent läuft weiter auf AC=SA=PL/MC - abermals ein wichtiges Bild für dieses Ereignis, denn mit einer Ausnahme wurden alle Terroristen beim Angriff getötet. Im gleichen Horoskop finden wir auch UR=JU/MC=MA/MC. Auch hier taucht die Mars/Jupiter-Kombination wieder auf, diesmal in Verbindung mit Uranus, dem Planeten, der mehr als jeder andere für plötzliche Eingriffe steht. Im Augenblick, als die Sondereinheit die Fenster der Botschaft zerstörte und das Gebäude stürmte, stand die Halbsumme JU/MC exakt auf Uranus. Solche Ereignisse geschehen nicht in einem Vakuum. Die Transit-Achsen sind "die letzten Rasten im Schloss", die schon lange vorher aufgebaute planetarische Bilder auslösen.
Diese Aussagen werden durch eine weitere Botschaftsbesetzung bestätigt, die am 17. April 1984 um 10.20 Uhr am St James's Square in London stattfand. Dabei wurde Yvonne Fletcher durch einen Schuss getötet, der von der libyschen Vertretung aus abgefeuert wurde. Den ganzen Tag über stand Uranus, der so häufig an plötzlichen Ausbrüchen der kollektiven Energie beteiligt ist, auf 13°11' Schütze und aktivierte folgende Halbsummen: VE/SA auf 28Cp01=JU/SA auf 13Sg29=SO/PL auf 29Cp12=MA/NE auf 14Sg25. Hier entsteht das Bild einer starken, explosiven emotionalen Spannung (UR=VE/SA), die sich mit schon lange bestehen-den sozialen Konflikten und Spannungen vereint (UR=JU/SA) und zudem mit revolutionären Machtkämpfen in Verbindung steht (UR=SOIPL). Auch sind hier plötzliche "heimtückische" Angriffe aus "idealistischen" und fehlgeleiteten Motiven (UR=MA/NE) angezeigt. Am Ende des Tages ergab sich folgendes Bild: SA 14Sc16=MA/PL 14Sc09, ein Symbol für aufgestaute, konzentrierte Energie, die einerseits in Form harter Arbeit ausgedrückt werden kann, die andererseits in der KdG aber so beschrieben wird: "Schwierigkeiten und Hindernisse mit aller Gewalt überwinden wollen".
Als um 10.20 Uhr der Schuss fiel, stand der MC auf 14Pi19. Er hatte gerade das Quadrat zu Uranus verlassen und war nur noch 7' von SO/PL (die KdG sagt dazu: "Körperliche Eingriffe erleben mit seelischen Folgen") und nur noch 6' von MA/NE ("Abhängigkeit von unterbewussten Kräften") entfernt. Auch der Aszendent war an den Auslösungen beteiligt: AC 15Ca40=NE/PL 01Sg06=M0/UR 01Sg10. Zu den möglichen Manifestationen von NE/PL sagt die KdG: "absonderlichen Neigungen und Bestrebungen nachgehen, Verworrenheit, schwerer Verlust", während MO/UR folgendermassen beschrieben wird: "sich unter Opfern für besondere Ziele einsetzen" und "Angstzustände", und wenn der Aszendent hin-zukommt, steht "ein aufregendes Erlebnis" bevor.
MC/AC auf 14Ta59 war in diesem Augenblick gerade über SA=MA/PL gelaufen: "Zu dieser Zeit und an diesem Ort" konnte verwirklicht werden, was in der KdG als "Schwierigkeiten und Hindernisse mit aller Gewalt überwinden wollen" beschrieben ist. Wir können auch daran denken, dass SA "die Polizei" und die Ordnungskräfte symbolisiert, während MA/PL in seiner negativen Ausdrucksform als Macht und Brutalität manifest werden kann.
Genau in dem Augenblick, da Yvonne Fletcher erschossen wurde, erlitt im Norden Londons in einem völlig anderen Zusammenhang ein Polizist durch eine Schussverletzung den Tod. Dieser Vorfall hing im üblichen Sinne nicht mit der Botschaftsbesetzung zusammen. Kosmisch gesehen könnten wir aber sagen, dass dies in platonischem Sinne nur unterschiedliche Manifestationen des gleichen Bildes waren.
Wir wollen uns nun einem erfreulicheren Ereignis zuwenden, der Krönung von Königin Elizabeth II. am 2. Juni 1953. Der Zeitpunkt wurde unseres Wissens nicht von Astrologen gewählt. Auch dieser Moment zeigt, wie deutlich der Himmel seine Botschaften schreibt. Es herrschte eine schwierige astrologische Grosswetterlage vor, denn der Saturn-Neptun-Zyklus, der für das Haus Windsor eine so wichtige Rolle zu spielen scheint, befand sich gerade in der Konjunktionsphase, im Quadrat zum Aszendenten der Königin und im Quadrat zum laufenden Uranus. Zwischen dem Horoskop dieses Augenblicks und dem Geburtshoroskop gibt es zahlreiche genaue Kontakte, doch wenn wir den Augenblick der Krönung, 11.32 Uhr, nehmen, dann sehen wir, dass der MC, der die Zeit markiert, nur neun Minuten von der Konjunktion mit Jupiter entfernt ist, dem "königlichen" Planeten der Macht und Autorität. Jupiter in Konjunktion mit dem MC (Abb. 5.3) bildet Halbquadrate und Anderthalbquadrate zu KN=AC=SO/PL im Horoskop der Königin. Zu JU/KN sagt die KdG: "Gute Verbindungen eingehen". Zu JU/AC sagt sie: "Erfolge oder Anerkennung", zu JU=KN/AC sagt sie unter anderem: "... gemeinsame Genüsse und Freuden erleben", zu JU=SO/PL: "Erfolgreiches Machtstreben ... sich erfolgreich durchsetzende Persönlichkeit". Wir sollten an dieser Stelle anmerken, dass SO/PL=AC=KN in ihrem Geburtshoroskop bereits bedeutet: "... plötzlicher Aufstieg im Leben, sich als Führernatur durchsetzen ..." Der Transit-MC bezeichnet den exakten Augenblick, in dem dieses Bild manifestiert wurde.
Der Aszendent des Augenblicks, der den Ort markiert, bildet ein exaktes Quadrat zur Transit-Sonne, die 6° von Jupiter und MC entfernt steht. Diese wiederum fallen exakt, mit Orben von 6' bzw. 10', auf UR/MC der Königin, auf eine Halbsumme, die unter anderem bedeutet: "Durchsetzungskraft" und "Veränderungen erreichen". AC=SO=UR/MC kann übersetzt werden als "die Energien dieses Ortes (AC) und dieses Tages (SO) manifestieren sich in der Durchsetzungskraft und Autorität (UR) dieses Menschen (MC)."
MC/AC des Augenblicks, "diese Zeit und dieser Ort", war nur 13' vom Halbquadrat zur Halbsumme Transit-Sonne/Transit-Jupiter entfernt, den Signifikatoren von Monarchen, "mächtigen Menschen" und dem Erreichen "sozialer und religiöser Macht". Wir dürfen nicht vergessen, dass Elizabeth in diesem Augenblick nicht nur zur Königin, sondern auch zur "Hüterin des Glaubens", zum Oberhaupt der Kirche Englands, gekrönt wurde.
Als Prinzessin Diana und Prinz Charles am 29. Juli 1981 um 11.17 Uhr in Westminster zu Mann und Frau erklärt wurden (Abb. 5.4) waren folgende Konstellationen gegeben: MO/SA=MO/JU=MC=MO/MA, eine Kombination, die zugleich von Ernsthaftigkeit und Freude spricht. MO/JU=MC wird in der KdG unter anderem folgendermassen gedeutet: "Beliebtheit ... als Frau glücklich sein ... die Braut." Diese Kombination bildet eine exakte Konjunktion zu Dianas Sonne, die im Radix wiederum folgendermassen eingebunden ist: VE=MO/VE=MO=UR/KN. Zu SO=MO/VE sagt die KdG: "Gattenliebe", zu MC=MO/MA lesen wir: "heiraten"! Der Ort wird folgendermassen beschrieben: SA/MC=AC=ME/NE=JU/MC. SA/MC=AC drückt den feierlichen Anlass aus, ME/NE=AC die märchenhafte Umgebung, den Idealismus und die Romantik, AC=JU/MC spricht für "die Erfahrung von Freude zusammen mit anderen, ein Fest". Die Sonne dieses Tages gehört zu folgendem Gesamtbild: VE/SA=VE/JU=SO=VE/MA=VE/AC. Zu VE/SA sagt die KdG: "Liebesverbindungen mit einem grösseren Altersunterschied", zu VE/JU=SO: "Von Liebesfreude beseelter Mann, glücklicher Mann (Bräutigam)", und VE/AC=SO wird als "Liebesbekanntschaft" gedeutet.
Michael Harding und Charles Harvey
Die Feinanalyse des Horoskops
Edition Astrodata, Wettswil, 1992
Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Siehe auch:
- Lexikon der Astrologie, Halbsummen