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Astrologie

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Horoskop, Geburtshoroskop

Mit dem Begriff "Horoskop" verbinden die meisten Menschen zunächst die Deutung ihres Geburtshoroskops (oder ihrer Nativität.)

Das Geburtshoroskop (oder Radix) ist eine Momentaufnahme des Himmels für den Augenblick der Geburt eines Menschen (in der Mundan-Astrologie auch für Ereignisse). Je nach Ansatz und Ausrichtung der Deutung werden mitunter andere Bezeichnungen wie etwa "astrologische Charakteranalyse" gewählt. Auch die Horoskoptypen Karmahoroskop oder Kinderhoroskop sind speziell ausgerichtete Analysen des Geburtshoroskops.

Das zu deutende Horoskop ist dabei strenggenommen zunächst nichts weiter als die zeichnerische Darstellung der Konstellationen. Mit Hilfe der Astrologie können dann aus dem Geburtsbild Aussagen über die Zeitqualität abgeleitet werden, die im Augenblick der Geburt vorherrschend war. Diese Aussagen werden dann als Aussagen über die Anlagen und Neigungen des betreffenden Menschen gedeutet.

Der Astrologie liegt das so genannte "geozentrische" Weltbild zugrunde. Dies bedeutet, dass der Horoskopeigner gewissermaßen in der Mitte des Kreises auf der Erde steht und rundherum die Planeten in den verschiedenen Tierkreiszeichen betrachtet. Da die Planeten ständig ihre Position verändern, entsteht mit jeder Momentaufnahme ein ganz individuelles Geburtsbild.

Die Planetenstände in den Tierkreiszeichen sind natürlich in einem gegebenen Augenblick auf der ganzen Erde gleich. Die Feinabstimmung für das individuelle Geburtshoroskop erfolgt durch weitere Elemente wie die Achsen und Häuser. Das Gerüst der astrologischen Häuser, die mit dem Aszendenten beginnen, wird mit Hilfe der Geburtszeit und des Geburtsortes bestimmt. Zwei Menschen, die im gleichen Augenblick z.B. in Berlin und London zur Welt kommen, haben unterschiedliche Horoskope. Selbst bei Zwillingen verschieben sich die Horoskopachsen und damit die Häuser, da die Kinder im Abstand einiger Minuten oder gar Stunden nacheinander geboren werden.

Die heutige Astrologie vertritt im Gegensatz zu früheren Zeiten einen eher psychologischen Ansatz. Während die Hofastrologen vergangener Jahrhunderte vor allem zum Schicksal der Herrscher und des Landes befragt wurden, etwa zum Tod des Throninhabers (und zur Thronbesteigung des Nachfolgers), zu Angriffen von Feinden, Krankheiten, Ernten, Erbschaften oder unausweichlichen Schicksalsschlägen, ist die moderne Astrologie von dieser fatalistischen und deterministischen Sichtweise stark abgerückt.

Das Geburtshoroskop wird heute als Beschreibung von Neigungen, Anlagen und auch von Störungen und hinderlichen Einflüssen betrachtet, die nicht zwingend ein bestimmtes Verhalten nach sich ziehen, sondern eher in eine bestimmte Richtung zu drängen scheinen, wobei die Verantwortung, was aus den Anlagen und Fähigkeiten werden soll, letztlich doch immer beim Einzelnen liegt. Die Sterne zwingen nicht, sie machen nur geneigt, wie es mal jemand ausgedrückt hat.

Moderne Astrologen verfolgen oft einen emanzipatorischen Ansatz. Sie benutzen das Horoskop als Spiegel der Seele und weisen auf Entwicklungsmöglichkeiten des Horoskopeigners hin, die immer zugleich auch eine Verantwortung nach sich ziehen. Wer seine Anlagen nicht in eigener Verantwortung und bewusst entwickelt, kann sich hinterher nicht beschweren, "die Sterne" wären ihm nicht gewogen gewesen.

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