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Herrschaft, Herrschaftsbeziehungen
Jedem Tierkreiszeichen entspricht ein Planet. Dieser Planet wird als Herrscher oder Dispositor des betreffenden Zeichens betrachtet, und dieses Zeichen ist sein Domizil.
Wenn ein Planet in seinem eigenen Zeichen steht, gilt er als besonders stark. In den Zeichen des gleichen Elements kann er sich ebenfalls einigermaßen heimisch fühlen. Diese Tierkreiszeichen können mit dem Heimatzeichen über Trigone, also harmonische Aspekte, verbunden werden.
Steht der Planet dagegen in Zeichen, die mit dem Heimatzeichen nur über Spannungsaspekte verbunden werden können, dann ist er in seiner Wirkung behindert, denn er hält sich in einem fremden Gebiet auf, das seinen Eigenschaften zuwider läuft.
Im Beispiel steht Mond im 11. Haus, das dem Wassermann-Zeichen oder dem Planeten Uranus entspricht. Für den gefühlsbetonten Mond ist das intellektuelle 11. Haus eine Zone, in der er sich nicht sehr gut entfalten kann.
In diesem Fall beginnt das 11. Haus jedoch im Stier-Zeichen, in dem die Venus zu Hause ist. Somit wird das ganze 11. Haus dem Stier-Zeichen oder dem Planeten Venus unterworfen. Man sagt: Herrscherin des 11. Hauses ist Venus. Dies bedeutet, dass die Belange des 11. Hauses immer durch die Herrscherin Venus (und das anliegende Stier-Zeichen) gefiltert werden. So wird eine Umgebung geschaffen, in der sich der Mond doch noch recht gut behaupten kann.
Verkettung
Im nächsten Schritt könnte man nun fragen: Wo steht Venus und wem muss sie sich unterordnen? Nehmen wir an, Venus steht im 5. Haus im Skorpion. In diesem Zeichen ist Pluto heimisch. Venus kann sich also im 5. Haus nur so äußern, wie der Herrscher Pluto es zulässt. Pluto steht wiederum (beispielsweise) im 6. Haus, das von Schütze/Jupiter beherrscht wird. Jupiter steht im 6. Haus in seinem eigenen Zeichen. Hier endet die Verkettung, denn Jupiter steht zu Hause und muss sich niemandem unterordnen. Er ist gewissermaßen der Endpunkt und das dominante Glied in der ganzen Kette von Herrschaftsbeziehungen.
Manchmal gibt es auch eine Zweier- oder Dreierherrschaft oder es entsteht eine Art Kreislauf, in dem alle beteiligten Planeten teilweise herrschen und sich teilweise unterordnen müssen.
In manchen Fällen kann die Betrachtung dieser Herrschaftsverhältnisse zur Feinabstimmung der Horoskopdeutung recht nützlich sein.